Die sieben Dhatus – ihre Struktur, Funktion und Entstehung »

Jahr: 2022
Sprache: Deutsch

Der Āyurveda hat mit den Konzepten der doṣas, agnis, dātus, upadhātus, malas und srotas eine eigene Klassifizierung der Körperkomponenten entwickelt. Diese lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:

  1.  funktionelle Komponenten (doṣas und agnis)
  2. strukturelle Komponenten (dhātus, upadhātus, malas und srotas)

Der Āyurveda unterscheidet sieben dhātus, die zusammen mit den sieben upadhātus die essentiellen strukturellen Komponenten des Körpers bilden:

Sieben dhātus:

  • rasa: Plasma, Leukozyten und Thrombozyten
  • rakta: Erythrozyten
  • māṃsa: Muskelgewebe
  • medas: Fettgewebe
  • asthi: Knochengewebe
  • majjā: Knochenmark und Hirnzellen
  • śukra: männliche Prinzipien (männliche Hormone, Spermatozoen)

 

Jedes dieser dhātus besitzt im Körper spezifische, für die Physiologie essentielle Funktionen, die sich zum Teil nicht aus deren anatomischen Merkmalen ableiten lassen.

Sieben upadhātus:

  • stanya: muttermilchbildende Gewebe
  • ārtava: weibliche Prinzipien (weibliche Hormone, Eizellen, Menstruationsblut)
  • kaṇḍarā: Sehnen
  • sirā: Blutgefäße
  • tvak: Haut
  • vasā: intramuskuläre Fette
  • snāyu: Bänder und Nerven

 

Mit dem Konzept dhātu-pariṇāma (Prozess der dhātu-Transformation) beschreibt der Āyurveda auch die Entstehung der essentiellen strukturellen Körperkomponenten (dhātus, upadhātus und ojas).

Der Begriff dhātu-pariṇāma bezeichnet den schrittweisen Prozess der Umwandlung der Nährstoffe in neue Körperzellen. In diesem Prozess ist agni das zentrale transformierende Prinzip. Agni ist ein thermisches Prinzip, das alle Arten von Aufspaltungs- und Transformationsprozessen im Körper durchführt. Die Korrektur von dhātu-pariṇāma ist das übergeordnete Therapieziel der Ayurveda-Medizin.

Im Vortrag werden die oben skizzierten Aspekte weiter ausgeführt.