Fasten wird in vielen Ländern immer beliebter. Das Altägyptisches Medizinsystem, Hippokrates und auch viele Klöster in Deutschland haben sich der Methode des Fastens bedient. Als medizinische Therapie stehen derzeit verschiedene Fastenpraktiken zur Verfügung. Deutschland hat eine lange Tradition natürlicher Heilverfahren, die als Arbeitsweisen der integrativen Medizin bereits in die Behandlung vieler chronischer Erkrankungen integriert ist. Hildegard von Bingen (1098-1179) war eine Expertin in der Entwicklung von vier Heilfastenkuren. Das Buch „Heilfasten“ (1935) des berühmten deutschen Arztes Otto Buchinger war ein authentisches Erstveröffentlichungsbuch über medizinisches Fasten in Deutschland. Derzeit behandeln viele Krankenhäuser Patienten ausschließlich mit dem Konzept nach Buchinger. F.-X.-Mayr-Therapie, Molkenkur, Schroth-Kur, Schleimfasten, Tee-Wasser-Fasten usw. sind einige der anderen Fastenwege. In letzter Zeit erfreut sich die Methode des Intervallfastens großer Beliebtheit.
Das Konzept des Fastens wird in Indien seit tausenden von Jahren als Teil des religiösen und kulturellen Aspekts praktiziert. In vielen Familien ist es als Routineprogramm entsprechend den jahreszeitlichen Veränderungen, Festen oder während der planetarischen Einflüsse integriert. Massenfasten wird in vielen Tempeln in Indien als Teil von Ritualen und Opfergaben durchgeführt.
Viele der traditionellen Heilverfahren haben ihre eigenen Fastenmethoden entwickelt. Traditionelle indische Medizin – Ayurveda – gehört dazu. Hier wird das Fasten therapeutisch und individuell nach Krankheitszustand angewendet. Das Fasten nach dem Dosha-Konzept spielt im Ayurveda eine große Rolle. Es dient der Regulation der Verdauungs-, Aufnahme- und Assimilationsfunktionen im Körper, die so auf natürlicher Weise kontrolliert werden.
Das gesamte Fastenkonzept ist abhängig von der Stoffwechselfunktion (Agni) im Körper. Ayurveda analysiert Substanzen nach ihrer Qualität, die weiter bei der Analyse der Eigenschaften von Lebensmitteln und menschlichen Körperfunktionen helfen.
Das Konzept der Stoffwechselgifte (Ama) ist in der heutigen Zeit bei der Behandlung vieler Krankheiten sehr wesentlich. IBS (Irritable Bowel Syndrome), Colitis Ulcera, Adipositas, Hypercholesterinämie, Diabetes, rheumatoide Arthritis, Fibromyalgie, Ödeme, Migräne, chronisches Müdigkeitssyndrom, Burn-out-Syndrom, verschiedene Hautkrankheiten, psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen sind einige der vielen Erkrankungen, die aufgrund von Schwäche des Verdauungs- und Gewebestoffwechsel in Erscheinung treten können. Die gestörten Doshas im Körper, insbesondere im Magen, reduzieren die Intensität oder beeinträchtigen die Verdauungstätigkeit, verursachen Verdauungsstörungen und produzieren Stoffwechselgifte. Zusammen blockieren sie die Kanäle im Körper die zu verschiedenen Krankheiten führen.
Ayurveda umfasst sechs grundlegende Behandlungsprinzipien, genannt Shat Upakrama. Unter den oben genannten Methoden ist die Entleerungstherapie (Langhana) die erste. Der Begriff Langhana leitet sich vom Sanskrit-Wort Laghu ab, was „Licht“ bedeutet. Es gibt zehn Methoden der Langhana-Therapie und eine davon ist das Fasten (Upavasa). Fasten ist hier das Fehlen von Nahrung in den Eingeweiden oder die Kontrolle der Nahrungsaufnahme und erleichtert die Verdauung von Stoffwechselgiften, die Aktivierung der Verdauungsenzyme und des Gewebestoffwechsels und entfernt die Blockaden aus den Kanälen. Darüber hinaus unterstützt das Fasten die Anpassung an körperliche Veränderungen während saisonaler Schwankungen.
Viele der chronischen Krankheiten des Westens treten aufgrund einer abnormalen Stoffwechselaktivität auf, was auch in der täglichen Behandlung von Patienten offensichtlich ist. Es laufen auch Studien zur Bestätigung der Beteiligung von Stoffwechselstörungen auch bei neurologischen Erkrankungen.
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